Immer wieder werden über die Medien Nachrichten zu schwankenden Rohstoffpreisen kommuniziert. Wer dabei von steigenden Goldpreisen, einem eingestürzten Kaffeepreis oder einem zunehmenden Ölpreise hört, der neigt am Ende häufig dazu, ein Investment in die (vermeintlich unsicheren) Rohstoffmärkte zu unterlassen.
Ob und inwieweit Investments in Rohstoffe tatsächlich riskant sind, soll in dem nachfolgenden Artikel thematisiert werden.
Die Besonderheiten von Rohstoffinvestments
Rohstoffe, Rohstoffaktien, Rohstoffzertifikate und Rohstofffonds notieren in der Regel in US-Dollar. Das hat zur Folge, dass Anleger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bei einem Investment in Rohstoffe einem Währungsrisiko unterliegen. So kann es unter Umständen dazu kommen, dass die eigene Kapitalanlage an Wert verliert, obwohl der zugrunde liegende Rohstoffpreis steigt.
Ursächlich dafür wäre in diesem Fall beispielsweise ein sinkender Euro-Kurs. Auch wenn es auf dem Markt Zertifikate zur Absicherung des Währungsrisikos gibt, so führt die US-Dollar-Notierung von Rohstoffen dennoch zu einem wirtschaftlichen Restrisiko.
Eine weitere Besonderheit, die bei Rohstoffinvestments regelmäßig zu beobachten ist, ist die Unabhängigkeit der Wertentwicklungen. Auch wenn nicht bestritten werden kann, dass Währungs- und Wirtschaftskrisen eine Auswirkung auf die Produktion und den Verkauf von Rohstoffen haben, so zeigt sich doch immer wieder, dass sich die Rohstoffmärkte anders entwickeln als die Aktien- oder Rentenmärkte.
Es ist demzufolge nicht ausgeschlossen, dass Rohstoffe in wirtschaftlich unsicheren Zeiten steigende Werte zu verzeichnen haben. Allerdings kann sich der ausgewählte Markt auch umgekehrt entwickeln. In diesem Fall verliert der Anleger Kapital, obwohl die Wirtschaft brummt und nach Produkten verlangt. Die Ursache kann hier etwa ein Überangebot an Weizen oder Zucker begründet sein, welches zu sinkenden Preisen führt.
Risiken und Anlagehorizonte
Aufgrund der wachsenden Mittelschicht in der Weltbevölkerung gehen Analysten häufig davon aus, dass die Nachfrage nach zahlreichen Rohstoffen steigen wird und somit zwangsläufig höhere Preise am Markt erzielt werden. Es erscheint daher als sinnvoll, langfristig in Rohstoffe zu investieren. Kurzfristige und mittelfristige Investments hingegen unterliegen regelmäßig den Gesetzen von Angebot und Nachfrage.
Politische Entscheidungen, internationale Konflikte oder Naturkatastrophen können die Preise einzelner Rohstoffklassen immer wieder stark beeinflussen. So konnte beispielsweise beobachtet werden, dass die politischen Unsicherheiten in Nordafrika zu steigenden Ölpreisen führten. Ähnlich verhält es sich auch mit den anderen Rohstoffen aus den Anlageklassen der Agrarprodukte, der Energieträger, der Industrie- oder Edelmetalle und der Viehwirtschaft. Häufig nimmt das Risiko eines Rohstoffinvestments bei kurzfristigen Anlagehorizonten zu.
Gängige Rohstoffinvestments und deren Auswirkung auf das Risiko
Wer in Rohstoffe investiert, der sollte entscheiden, ob er auf einzelne Rohstoffarten setzt oder ob er sich auf eine einzelne Rohstoffklasse konzentriert. Häufig werden dazu von dem Instrument des CFD oder einem Fond bzw. einem ETF Gebrauch gemacht. Bei einem CFD (Differenzkontrakt) tätigt ein Anleger ein spekulatives Termingeschäft, welches die Entwicklung eines Basiswertes, z.B. einem speziellen Rohstoffpreis, wiederspiegelt.
Hier sind aufgrund einer eingebauten Hebelwirkung große Risiken zu verzeichnen. Bei der Anlage in Fonds oder in indexabbildende Fonds, sogenannte ETF, werden in der Regel mehrere Investments durch den Fondmanager getätigt, so dass sich ein geringeres Risiko aufgrund einer Streuung von Einzelinvestments ergibt.
Was ist sind die Risiken von Rohstoffinvestments?
- Währungsrisiko
- Preisschwankungen insb. bei kurzfristigen Investments
- Wertentwicklung unabhängig von Wirtschafts- und Rentenmärkten
- Internationale Konflikte, ungewöhnliche Witterungsbedingungen und Naturkatastrophen können strake Auswirkungen haben
- Direktinvestments und ausgewählte Zertifikate bergen hohe Verlustrisiken
Fazit
Die Ausführungen belegen, dass Rohstoffinvestments immer mit Risiken verbunden sind. Wer die hier aufgeführten Hinweise aufnimmt, kann das Risiko jedoch minimieren und so eventuell von einer positiven Wertentwicklung in der Rohstoffklasse profitieren. Dabei sollte allerdings berücksichtigt werden, dass eine Risikominimierung auch immer mit einer Reduzierung der Gewinnchance einhergeht.