Was sind ETCs (Exchange Traded Commodities)?
Exchange Traded Commodities, kurz ETCs, sind Wertpapiere, welche die Kursentwicklung von bestimmten Rohstoffen (englisch Commodities) nachbilden und an der Börse gehandelt werden.
Anleger können so unkompliziert und kostengünstig an der Preisentwicklung von Rohstoffen teilhaben, ohne diese direkt oder physisch erwerben zu müssen.
Es handelt sich bei ETCs rechtlich um unbefristete und besicherte Schuldverschreibungen des jeweiligen Herausgebers (Emittent) dieser Wertpapiere, etwa einer Bank. Der ETC bezieht sich dabei beispielsweise auf:
- Edelmetalle,
- Industriemetalle,
- Energieträger oder
- Agrargüter.
Was ist der Unterschied zwischen ETF und ETC?
Ein Exchange Traded Fund, oder ETF, ist ebenfalls ein Wertpapier, das Preisentwicklungen nachbildet und an Börsen handelbar ist.
Im Gegensatz zu ETCs beziehen sich ETFs jedoch meistens nicht auf Rohstoffe, sondern auf andere Finanzinstrumente, vor allem
- Aktien,
- Renten oder
- Immobilien.
ETCs und ETFs haben somit ähnliche Merkmale. In rechtlicher Hinsicht gibt es aber den wesentlichen Unterschied, dass das Kapital eines ETFs Sondervermögen darstellt, welches im Falle einer Insolvenz des Anbieters geschützt ist.
- Ein ETC hingegen ist eine Schuldverschreibung des Emittenten.
- Anders als beim ETF trägt der Anleger beim ETC also ein Insolvenzrisiko des Herausgebers.
Zur Minimierung dieser Gefahr nutzen Emittenten unterschiedliche Verfahren zur Absicherung, so dass dieses Risiko in der Praxis sehr gering ist.
Welche Rohstoffe bilden ETCs nach?
Die ETF Securities Ltd. ist eine auf ETCs und ETFs spezialisierte Vermögensverwaltungsgesellschaft und bei ETCs Marktführer in Europa.
Im Jahr 2003 wurde mit dem Gold Bullion Securities in Australien und London der weltweit erste ETC aufgelegt. Er bezieht sich bei der Wertentwicklung auf das Edelmetall Gold. Das höchste Handelsvolumen verzeichnen ETCs auf Gold und Erdöl.
Neben Edelmetallen sind zum Beispiel Energieträger, wie Heizöl oder Erdgas, Industriemetalle, wie Aluminium, Kupfer, Zink oder Nickel, sowie Agrargüter, wie Weizen, Kakao, Mais und sogar Schweine, handelbar.
Welche Vorteile und Risiken haben ETCs?
ETCs ermöglichen es Anlegern, ganz unkompliziert und zu günstigen Konditionen in Rohstoffe zu investieren. Zudem können Investoren auch mit kleinen Beträgen an der Preisentwicklung von Rohstoffen teilhaben, beispielsweise auch per monatlichem Sparplan. Vorteilhaft ist auch die hohe Liquidität von ETCs, also die Möglichkeit des börsentäglichen Kaufes und Verkaufes zu marktgerechten und transparenten Kursen.
Wie jede Anlage weist auch die Investition in ETCs Risiken auf. Es besteht zum einen ein Emittentenrisiko, also das Risiko einer Insolvenz des Emittenten. Da die meisten Rohstoffe in US-Dollar gehandelt werden, existiert oft auch ein Währungsrisiko.
Der Markt bietet jedoch einige ETCs, die währungsgesichert sind und dieses Risiko somit ausgeschlossen ist. Ebenso kann es sein, dass der Emittent ein Kündigungsrecht seines ETCs hat, welches er im ungünstigsten Fall zu einem Zeitpunkt ausüben könnte, zu dem der Börsenkurs sehr niedrig ist.
Insgesamt überwiegen die Vorteile gegenüber den Risiken deutlich, so dass die Geldanlage in ETCs oft ein sinnvoller Bestandteil einer ganzheitlichen Anlagestrategie ist.