Rohstoffinvestments: Rohstoffe als Kapitalanlage
In Rohstoffe investieren
Der Grund scheint dabei denkbar einfach: eine stetig wachsende Nachfrage trifft auf ein begrenztes Angebot. Es dauert Jahrzehnte, neue Vorkommen zu erschließen, die Förder- und Produktionskapazitäten sind begrenzt. Aus diesem Grund wird der „Alternativen Anlageklasse“ auch immer mehr Beachtung geschenkt. Rohstoffe rücken auch aufgrund häufiger Finanz- und Immobilienkrisen immer stärker in den Fokus der Anleger.
Neuer Anlagetrend
Natürliche Rohstoffressourcen sind natürliche Ressourcen der Erde. Hinsichtlich ihrer Gewinnungsart wird zwischen Primär- und Sekundärrohstoffen unterschieden. Bei Ersteren handelt es sich um natürliche Ressourcen, die bisher noch nicht verarbeitet, sondern lediglich aus ihrer Quelle herausgelöst worden sind. Rohstoffe, die durch die Wiederverwertung (Recycling) gewonnen werden, sind Sekundärrohstoffe. Man kann die Ressourcen noch in folgende Gruppen unterteilen:
- mineralische Stoffe (z. B. Kohle, Eisen, Aluminium, Kupfer, Öl, Gas)
- Agrarprodukte (z. B. Baumwolle, Kaffee, Soja, Weizen)
- (Edel)metalle (z. B. Gold, Silber, Platin)
- nichtphysische Rohstoffe (z. B. Strom)
Rohstoffe als Kapitalanlage
In einem wichtigen Punkt unterscheiden sich Rohstoffe von allen anderen Anlageklassen: Sie bieten weder Zins noch Dividende. Anleger können einzig an Kursgewinnen verdienen. In den vergangenen Jahren konnte jedoch zahlreiche Kursgewinne verzeichnet werden:
- Gold verteuerte sich ebenso wie Silber, Kupfer und Palladium.
- Die Preise für Rohöl, Weizen, Mais und Soja stiegen zeitweilig ebenfalls massiv.
In was kann ich investieren?
Holz
Holz und Holzprodukte sind durch nichts zu ersetzen. Zwar handelt es sich um einen nachwachsenden Rohstoff, jedoch ist dieser aufgrund der Abholzung von Wäldern sehr bedroht. Die Nachfrage ist dabei allerdings gleichbleibend hoch.
Investments in Holz versprechen eine vergleichsweise stabile Rendite über sehr lange Laufzeiten. Hier Angebote für Holz als Kapitalanlage.
Dabei bieten Bäume für Anleger wichtige Vorteile: Sie wachsen auch in Finanzkrisen und Zeiten der Rezession. Der Boden, auf dem die Bäume stehen, gewinnt mit der Zeit meist ebenfalls an Wert und erhöht so die Renditechancen.
Edelmetalle
Investments in Gold, Silber oder andere Edelmetalle sind aufgrund ihrer hohen Sicherheit besonders beliebt. Im Gegensatz zu (Papier)geld sind Edelmetalle begrenzte Rohstoffe und können nicht beliebig vervielfacht werden. Dank ihrer Knappheit bergen sie einen klaren Inflationsschutz in sich. Aufgrund ihrer Korrosionsbeständigkeit eignen sich Edelmetalle hervorragend als langfristige Wertanlage.
Erdöl
Aktuell ist Erdöl durch keinen anderen Stoff ersetzbar. Es bildet jedoch die Grundlage für unseren Wohlstand und ist zu einem unverzichtbaren Gut geworden. Da es sich jedoch um einen begrenzten, fossilen Rohstoff handelt, ist das Angebot stark begrenzt, während die Nachfrage weiterhin in schwindelnde Höhen steigt.
Agrarrohstoffe
Es ist möglich, auf fast alle Agrarrohstoffe zu spekulieren. Somit können Anleger an der Preisentwicklung für Mais, Kaffee, Soja oder anderen Produkten teilhaben. Es gibt allerdings auch eine Alternative: Grüne Agrarinvestments. Dabei investiert der Gläubiger in Unternehmen, die Rohstoffe anbauen und spekuliert nicht auf die Preisentwicklung der Produkte.
Investition in Rohstoffe: Chancen und Risiken
Potentielle Anleger werden oftmals von Schwankungen der Rohstoffpreise verunsichert. Darüber hinaus gibt es – analog zur konjunkturellen Entwicklung – keine wirklich stabilen Zyklen. Rohstoffmärkte weisen zumeist eine geringere Liquidität als die internationalen Aktien- und Renten- märkte auf, was zu einer unberechenbaren Volatilität führt. Nicht zuletzt gelten Rohstoffe als „Spielbälle der Politik“, da in den meisten Fällen geostrategische Interessen vertreten werden.
Dennoch ist die Investition in Rohstoffe durchaus lohnenswert. Prognosen des Internationalen Währungsfonds zufolge wird die globale Wirtschaft in den kommenden Jahren weiterhin stark wachsen. Somit bleibt die weltweite Rohstoffnachfrage auch künftig hoch. Rohstoffanlagen haben zudem hervorragende Diversifikationseigenschaften. Sie sind dazu geeignet, das grundsätzliche Risiko klassischer Anlageklassen zu minimieren. Sie weisen nicht nur eine geringe Korrelation mit anderen Anlageklassen, sondern auch eine niedrige Wechselwirkung innerhalb der Rohstoffklassen auf. Aufgrund dessen bieten sie den Vorteil, Renditechancen verstetigen zu können.
Während sich Aktien und Geldanleihen in Phasen steigender Inflation (und steigender Zinsen) schlecht entwickeln, sind die Rohstoffmärkte tendenziell die Gewinner der Inflation. Eine Diversifikation in Rohstoffe wirkt folglich gerade dann verlustbegrenzend, wenn dies dringend von Nöten ist.
Während der Aktienmarkt durch die Zukunftserwartungen der Anleger getrieben wird, sind Rohstoffpreise vor allem durch Angebot und Nachfrage bestimmt.
Das Verhalten der Marktteilnehmer weist folglich unterschiedliche Bestimmungsfaktoren auf. Daraus ergibt sich eine gewinnbringende Strategie: die Beimischung von Rohstoffen zu „klassischen“ Wertpapieren. Auf diese Weise verringert sich das Verlustrisiko eines Depots, die Ertragschancen erhöhen sich und das jeweilige Portfolio gewinnt an Effizienz und Stabilität. Rohstoffinvestments sind folglich eine Bereicherung für jedes breit gestreute und langfristig angelegte Depot.
(Datenquelle als Basis für die Grafiken: boerse. de)